ARTIKEL ZUM SCHLAGWORT: UEM 2019

Fabian Englert – alle Neune

Die 70ten Unterfränkischen Schacheinzelmeisterschaften wurden heuer vom SC 1959 Obernau und dem Schachklub SC Aschaffenburg-Schweinheim e.V. gemeinschaftlich in der Mehrzweckhalle Obernau, wie schon 10 Jahre zuvor, ausgerichtet. Die Wettkämpfe fanden unter sehr guten Rahmenbedingungen und exzellenter Organisation beider Vereine statt. Der Vorsitzende Dr. Harald Bittner bedankte sich in seiner Schlussrede beim Vorstand der ausrichtenden Vereine und den vielen Helfern vor und hinter den Kulissen, die diesen Erfolg ermöglichten.

72 Teilnehmer bedeuteten im Vergleich zu den vorangegangenen Titelkämpfen einen positiven Aufwärtstrend, der insbesondere durch die stärkste Fraktion des SK 1928 Mömbris mit 11 Spielern, sowie 47 Mitstreitern vom Spessart Untermain, generell aber durch jeden einzelnen Teilnehmer gefördert wurden!

IM Fabian Englert gelingt mit dem Sieg der Unterfränkischen Einzelmeisterschaften in Obernau 2019 ein Kunststück, indem er in der Meisterklasse 1 alle neun Partien gegen die Konkurrenz gewinnen kann. Diese Leistung ist nur durch sein sehr präzises Schach möglich, das er kontinuierlich während aller Partien geboten hat. Fabian bricht damit den seit 32 Jahren bestehenden Rekord von 8,5 aus 9 Punkten des Mehrfachsiegers Hans-Joachim Hofstetter. Die Performance katapultiert den neuen Meister von Unterfranken auf über 2400 ELO.

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Halbzeit bei den Unterfränkischen Schacheinzelmeisterschaften in Obernau – IM Fabian Englert führt mit 5 aus 5

In der Meisterklasse 1 führt unangefochten mit voller Punktausbeute der einzige Internationale Meister im Feld, Fabian Englert vom Schachklub Klingenberg. Dahinter, bereits mit 1,5 Punkten Rückstand die Verfolger mit Uwe Kleibel (SF Sailauf), Timo Helm (Bad Königshofen), Klaus Link (SK Klingenberg), je 3,5.

72 Teilnehmer kämpfen in Meisterklasse I und II, Hauptturnier und Seniorenturnier um die Pokale. Der SC 1928 Mömbris stellt mit 11 Teilnehmern die größte Fraktion.

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Live Bretter der UEM 2019 in Obernau

Die UEM 2019 in Obernau ist gestartet und damit sind auch wieder die Live Bretter für die Meisterklasse 1 online.

Alle spiele der einzelnen Runden können unter http://live.ufra-schach.de/2019/ eingesehen werden.
Die Runden schalten sich jeweils zu beginn dieser frei.

Eine Übersicht der Live Partien der letzten Jahre wird auch bald unter http://live.ufra-schach.de verfügbar sein.

TW

Leergefegte Straßen in Obernau

Konzentration im Spielsaal. Die Stille wird jäh durch das Betätigen der elektronischen Uhren mit einem leichten Klacken unterbrochen. Kaum merklich verschieben sich die Stellungen an den Brettern. Figuren werden über das Spielfeld gezogen: Gerade, diagonal, lang- und kurzschrittig. Unvermittelte Pferdsprünge, Rochaden. Es entstehen dynamische Ungleichgewichte. Raum – Zeit – Material. Drei Dimensionen geben sich einander die Hände, diffundieren nur scheinbar zufällig.

Am Ostermontag werden anlässlich der Unterfränkischen Schacheinzelmeisterschaften in Obernau die Straßen wie leergefegt sein. Wer zuhause keinen Zugang zu den Livebrettern hat, wird sich die Nase an den Internetschirmen in den Schaufenstern der TV Geräte Läden plattdrücken. 65 Spieler sind gemeldet. Als Favorit in der M1 dürfte der einzige Internationale Meister, Fabian Englert, Meister von Unterfranken 2015, gelten. Geheimfavoriten lauern mit einem spitzen Läufer hinter dem Rücken kaltblütig auf ihre Chance.

Aber auch in den restlichen Klassen werden sich während der Ostertage Dramen an den Brettern abspielen, die zwar äußerlich nahezu geräuschlos von statten gehen, aber in den Köpfen und  Hormonspiegeln der betreffenden Schachkämpen zu entsprechenden Spitzen und (meist) unterdrückten Emotionsausbrüchen führen.

Turmeinschläge im schwarzen Dachboden auf g7, Springerattacken auf die Achillesferse f7 oder gar Damenopfer ins Zentrum der gegnerischen Macht werden zu sehen sein. Harmlos aussehende Bauernzüge können sich als gewalttätig erweisen. Man belauert und verschanzt sich. Es wird geblufft, es werden Hinterhalte gelegt.

Es gibt nicht nur materielle Verluste, sondern auch angekratzte Ego’s und durchlöcherte DWZ Werte. Schach ist ein brutaler Sport. Aber das wissen nur die Insider…

Schach ist aber auch ein geselliger Sport. Wenn man sich nicht dem statischen Selbstbild von Platzierungen und Rating hingibt, sondern einem dynamischen, das auf Spaß am Spiel, Lust am Prozess der Verbesserung des eigenen Könnens, intelligenten Zugfolgen, genialen Inspirationen am Brett, freundschaftlichen Partieanalysen post mortem und Geselligkeit nach der Partie abzielt, dann – und erst dann – hat man den eigentlichen Wert dieses sozialen Sports begriffen.

Humor und Selbstironie sind dabei zwei sehr nützliche Paten.

KL