Unterfränkischer Schachverband e.V.
Bezirksverband des Bayerischen Schachbundes im Deutschen Schachbund e.V.
und Bayerischen Landessportverband

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Bericht von Norbert Lukas zum Unterfränkischem Dähnepokal Finale

Norbert LukasNach einer völlig missratenen Eröffnung stand ich sehr passiv. Komischerweise gab es aber nichts direkt Zwingendes für Schwarz. Nach Damentausch ins Remis gerettet. Ich hatte zwar einen blöden Doppelbauern, doch der schwarzfeldrige Läufer konnte gegen meine auf weiß stehenden Bauern nichts machen und mein Springer hatte ideale Felder. Für die jeweils zwei Türme fehlten offene Linien.

Nach 99 plus 135 Minuten also kurz durchschnaufen und ab ins Schnellschach mit 2x 15 Minuten Bedenkzeit. Mit Weiß stand Klaus leicht besser, doch die e-Linie konnte er nicht dauerhaft für  ich behalten; darüber tauschten sch die Schwerfiguren ab. Im Endspiel erneut Klaus mit Läufer und ich mit Springer, dazu jeder 7 Bauern (Weiß dabei Doppel-g-Bauer). Nach insgesamt etwa 15 Minuten das Remis.

Auf zur letzten Schnellschachpartie; bei erneutem Remis käme losen! Wieder beginne ich mit Weiß in der Eröffnung zögerlich und Klaus baut sich mit Schwarz toll auf. Um einen auf f5 verirrten Bauern nicht zu verlieren, lasse ich mich zu g4 hinreißen; trotz kurzer Rochade mit König h1. Klaus erobert dann auch die d-Linie und die Diagonale d5-h1, dazu ein schwarzer Bauer auf f3. Mit meinem auf c1 eingeklemmten Läufer und dem dadurch abgesperrten Turm auf a1 stehe ich klar verloren. Aber statt die Verdreifachung auf der d-Linie abzuschließen und mit folgendem Td1 zu gewinnen, kommt Dame c5 mit Eroberung vom weißen Bauern f2. Mein Läufer c1 kommt so aber raus und auf einmal kann ich ziehen; welch tolle Perspektive als Weißer. Aber Schwarz ist überrascht, daß nicht Matt oder durchlaufen des Bauern f3. Weiß droht Gegenangriff über die g-Linie und Schwarz zeigt nach Mitternacht Nerven. War die Bedenkzeit lange klar besser für Schwarz (in Eröffnung 4 Minuten mehr, später 4-5 Minuten gegen zwei), so waren es nun jeder nur noch eine, als Klaus durch Blackout die  Dame stehen ließ.

Mit sehr viel Glück gewann ich bei der fünften Finalteilnahme in Folge 2015 zum dritten Mal nach 2011 und 2013 das Unterfränkische Dähnepokal-Finale. Dabei gewann ich auch gegen die früheren Dähnepokal-Gewinner:
Im Kreis gegen Fred Reinl (Sieger 2010),
dann gegen Jürgen Brux,
im Halbfinale im Schnellschach gegen Harald Bittner (Sieger 2014)
und nun im Finale im 2. Schnellschach gegen Klaus Link (Sieger 2012).

Anbei die Partie, gezippt als auto-kommentierte ChessBase-Dateien und unkommentiert als PGN-Datei.