Unterfränkischer Schachverband e.V.
Bezirksverband des Bayerischen Schachbundes im Deutschen Schachbund e.V.
und Bayerischen Landessportverband

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Paukenschlag in der 2. Runde

Aus Anlass des Großmeisterturniers in Bad Kissingen 1928, das sich heuer zum 90. Mal jährt und an dem die damalige Schachelite beteiligt war, initiierte der Bad Kissinger Augenarzt Dr. Hans-Joachim Hofstetter ein hochklassiges Schachturnier in der bekannten Kurstadt. Der Termin wurde so gelegt, dass Hofstetters sechzigster Geburtstag in die Turnierwoche fällt und der Teilnehmerkreis aus drei Freunden, drei Großmeistern (GM), drei Damen und ihm selbst besteht. Von den Frauen ist eine ebenfalls GM (neben dem des Weltmeisters der höchste Titel), die beiden anderen Internationale Meister (IM) sowie GM der Damen (wGM). Die Klasse des Teilnehmerfeldes zeigt sich daran, dass Normen (= Teilqualifikationen) für den IM- und sogar GM-Titel zu erzielen sind (mit 5,5 bzw. 7 Punkten aus den 9 Partien), da zudem noch vier Teilnehmer aus anderen Föderationen mit von der Partie sind.

Zum Auftakt gab es in der Spielbank, die das Ereignis unterstützt, einen Fototermin, ein Blitzturnier und die Auslosung der Startnummern. Zur Mitte des Blitzturniers, bei dem jeder etwa 5 Minuten Bedenkzeit pro Partie zur Verfügung hat, lagen die drei Damen auf den ersten Plätzen, am Ende konnte der Topgesetzte und amtierende deutsche Blitzschachmeister, Andreas Heimann (Deizisau) mit 7 Punkten aus den 9 Partien aber noch vorbei ziehen. Mit 6,5 Zählern kam Lilit Mkrtchian (Armenien) auf den zweiten Platz, einen halben Punkt vor Michael Prusikin (Augsburg), Bella Khotenashvili (Georgien) und Irine Kharisma Sukandar (Indonesien), die sich den Bronzerang teilten.

Zum Turnierauftakt gab es zwei Favoritensiege (Heimann über Hofstetter und Reinhold Schnelzer über Manfred Wallinger) sowie drei Punkteteilungen. In der zweiten Runde gelingt Heimann ein schneller Sieg über Mark Heidenfeld (Ulm/Irland). Gastgeber Hofstetter bezwingt GM Michael Prusikin, den zweitbesten im Feld, in einer hochklassigen Partie. In der taktisch geprägten Partie investierte Hofstetter mit den weißen Steinen nach einem ungenauen Zug Prusikins einen ganzen Turm, ehe er durch seinen Freibauern zunächst Materialausgleich erreichte, um kurz darauf den entscheidenden Coup zu setzen, der dem Großmeister nur die Wahl zwischen Matt und deutlichem Materialverlust ließ.

Geleitet wird das Turnier von den international qualifizierten Schiedsrichtern Jürgen Müller (Internationaler Schiedsrichter) und Harald Bittner (Fide-SR), um die Turnierabwicklung kümmert sich Stefan Lang.

Die Partien sind bis Samstag im Hotel Astoria, unterhalb des Theaters, mitzuverfolgen, im Internet ist dies ebenfalls möglich, der Link sowie Hintergrundinformationen sind unter www.Kissinger-Schachzauber.de zu finden. Gespielt wird zumeist um 14 Uhr (Dienstag und Samstag 10 Uhr), die Partien können sechs Stunden dauern.