ARTIKEL ZUM SCHLAGWORT: 10 Fragen an

10 Fragen an Thomas Koch

Das Foto von Thomas stammt aus 2022 und zeigt ihn bei einem Besuch oben auf dem Hochofen der Henrichshütte in Hattingen (Ruhr). Früher war dort ein riesiges Stahlwerk mit über 10.000 Mitarbeitern. Heute Museum und Industriekultur. Bildquelle: Thomas Koch.

Unser langjähriger Seniorenwart Wolfgang Max Schmitt hatte mit genügend Vorlauf angekündigt, ab 2025 nicht mehr für sein Amt zu kandidieren. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich zunächst schwierig, bis sich, durch Hinweis von Harald Bittner, der Kontakt zu Thomas Koch vom SC Kitzingen ergab. A… auf Eimer sagt man bei uns im Ruhrpott, Thomas wird mir diese Bemerkung verzeihen. Bei seiner persönlichen Vorstellung auf der Mitgliederversammlung vor der Wahl bestach Thomas durch Wortwitz und seine sympathische Art. Ein Philanthrop, wie man ihn sich nicht besser für diese Funktion wünschen kann. Und so wurde Thomas denn auch einstimmig gewählt. Nicht nur ein neues Gesicht, sondern auch mit neuer Funktionsbezeichnung als Referent für Seniorenschach. Natürlich dauerte es nicht lange, bis wir mit den 10 Fragen an seine Tür klopften, um mehr über Thomas zu erfahren.

Thomas Koch ist Jahrgang 1971 und wurde in Hattingen an der Ruhr geboren, mitten im Herzen des Ruhrgebiets. Seine ersten Berührungen mit dem Schach im Verein hatte er während seiner Ausbildung in einem Metallberuf. Die Matches am Brett bestritt er dort für den SV Welper 1922 e.V. Damals stand für ihn weniger die Theorie des Spiels im Vordergrund, sondern eher das gemeinsame Schacherlebnis. Während dieser Zeit bekam Thomas von seinen Eltern einen Schachcomputer geschenkt, der auch heute noch in seinem Besitz ist. Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Maschinenbaustudiums und dem beruflichen Einstieg bei der Deutschen Bahn wechselte der Lebensmittelpunkt für ihn, seine Frau und den gemeinsamen Sohn nach Graz, in die Steiermark. Dort kamen auch die beiden weiteren Kinder zur Welt. Nach fünf Jahren in Graz lebt Thomas mit seiner Familie seit nunmehr 15 Jahren an der Mainschleife. Neben dem Beruf kümmert sich Thomas mit Freude um Haus und Garten und engagiert sich als aktives Mitglied im Förderverein Mainschleifenbahn e.V.

Was Thomas zum Thema Schach bewegt? Im Folgenden nachzulesen in den 10 Fragen. Viel Spaß dabei.

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10 Fragen an Niklas Orf

Niklas im Sommerurlaub 2024 vor dem Gefionspringvandet in Kopenhagen. Bildquelle: Niklas Orf

Ich bin immer wieder fasziniert davon, welch ein Segen es ist, beim Unterfränkischen Schachverband sein Ehrenamt im Jugendbereich zu beginnen! Nach einer gewissen Zeit kennt man eigentlich alle Kinder und Jugendspieler aus allen Vereinen. Zumindest die, die dem Schachsport länger als nur einige wenige Jahre treu bleiben. Einer dieser Jugendspieler, die mir sehr ans Herz gewachsen sind, ist Niklas Orf vom SK Bad Neustadt. Niklas ist Jahrgang 2004, somit war er 15, als ich Anfang 2020 das Amt des stellvertretenden Bezirksjugendleiters übernommen habe. Und ein wirklich starker Schachspieler, der es 2022 sogar schaffte, sich bis zu den Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften zu qualifizieren. Aber auch ehrenamtlich engagierte sich Niklas früh für den Schachsport, so übernahm er, trotz seines jungen Alters, Ende 2020 die Funktion des Webmasters für die Unterfränkische Schachjugend und löste alle anstehenden Aufgaben ganz vorzüglich.

Aber noch einmal kurz chronologisch. Niklas wurde, wie schon erwähnt, 2004 in Bad Neustadt an der Saale geboren, wuchs aber im nördlich von Bad Neustadt gelegenen, eher beschaulichen Hausen in der Rhön auf. Seine Schulzeit bestritt er am Martin-Pollich-Gymnasium Mellrichstadt (Anmerkung des Autors: starke Schulschach AG!), wo er 2021, in der Hochphase der Corona-Restriktionen, seine Hochschulreife erlangte.

Schon vor seinem Schulabschluss zeichnete sich ab, dass Niklas ein starkes Interesse für die Mathematik hatte. So klang es aus vielen Gesprächen heraus, die ich mit ihm auf Schachturnieren führen durfte und von denen er einige besuchte und vorne mitspielte. Keine Überraschung deshalb, dass er sein Interesse dann in ein Studium der Mathematik mit Anwendungsfach Philosophie weiter vertiefte. Nachdem Niklas 2024 seinen Bachelorabschluss erlangte, führt er momentan sein Studium mit dem Ziel Master weiter.

Aber auch dem Ehrenamt und seinem Heimatverein SK Bad Neustadt blieb Niklas weiterhin treu und ist seit 2024 der 1. Vorsitzende des Schachklubs Bad Neustadt. In diesem jungen Alter sicher erwähnens- und lobenswert. Zu seinen Hobbies zählt Niklas neben Schach Tischtennis und Lesen.

Ein spannender Mensch! Und natürlich haben wir ihn zu all diesen Aktivitäten befragt und die erwartet spannenden und vielschichtigen Antworten erhalten. Viel Spaß beim Lesen!

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10 Fragen an Garry Leusch

Gunny und seine Begegnung mit dem Weltranglistenersten Magnus Carlsen Ende 2024. Bildquelle: Garry Leusch

Garry (Gernot) Leusch? Wir können die Fragezeichen auf der Stirn der meisten Leser schon erahnen…ok, wir geben einen Tipp: Gunny! Noch nicht geklingelt? Nein? Chessalyze? Na spätestens jetzt sollte im deutschsprachigen Raum doch der Groschen gefallen sein. Gunny berichtet auf seinem YouTube Kanal mit mittlerweile annähernd 20.000 Abonnenten regelmäßig über Neuigkeiten aus der Schachwelt, analysiert Partien und streamt auch seine eigenen Erfahrungen auf den 64 Feldern, die die Schachwelt bewegen.

Die Selbstbeschreibung klingt minimalistisch:

Hallo liebe Schachfreunde, ich bin Gunny. Mein YouTube Format „Chessalyze“ richtet sich hauptsächlich an fortgeschrittene Schachspieler. Ich zeige euch allerlei Hochwertiges aus der Welt des Schachs, Analysen, Eröffnungslehre, Endspieltechnik und habe einen besonderen Fokus auf die besten deutschen Schachspieler wie Vincent Keymer zum Beispiel. Ihr findet mich auch in Live Streams auf https://www.twitch.tv/gunnysworld

Nun ja, klingt einfach! Aber jeder, der sich im Amateurbereich in der Öffentlichkeitsarbeit bewegt, respektiert und wertschätzt die Arbeit und die vielen, vielen Stunden, die hinter so einem Video stecken. Vor allem, wenn man, wie Gunny, den Anspruch hat, sich nicht von Video zu Video zu wiederholen. Und welcher Schachspieler liebt nicht sein anfeuerndes „Push em Baby“! Oder das allzu wahre Motto „die Türme gehören auf die offenen Linien“.

Gunny hat nach der Schule eine Ausbildung zum Fluglotsen in der Flugsicherung begonnen (fleißige Leser unserer 10 Fragen an … haben ein Déjà vu). Nach einigen Jahren hat er dann jedoch den Beruf gewechselt. Als interessierter Gamer und Webseiten-Creator bekam Gunny die Chance, für Blizzard Entertainment in Paris zu arbeiten – als PR und Community Manager. Das war nach Gunnys eigenen Worten eine sehr spannende und auch anstrengende Zeit. 2007 zog Gunny dann nach Berlin, um sich selbstständig zu machen. Das lief recht gut, aber 2014 wurde seine kleine Firma dann verkauft. Nach einigen ruhigen Monaten verschlug es ihn südwärts nach Nürnberg als Geschäftsführer in einem Logistik-Unternehmen, in dem er bis 2019 tätig war. Und nach fast 20 Jahren schachlicher Pause folgte er seiner Berufung und konzentrierte sich auf Wesentliche: Schach! Neben seinen Streaming Aktivitäten spielt Gunny seit Sommer 2023 in der Bezirksliga für den Schachclub Postbauer-Heng.

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10 Fragen an Wolfgang Max Schmitt

Wolfgang Max und Andrea Schmitt (Bildquelle: Wolfgang Max Schmitt)

Kennen Sie das Motto von Wolfgang Max Schmitt? Falls ja, haben Sie schon einiges über sein Wesen herausgefunden. Klaus Link verfasste, anlässlich des 60. Geburtstags von Wolfgang, einen Beitrag mit dem WMS-Motto in der Überschrift: „Ein Leben ohne Schach ist möglich, aber sinnlos“. Hier lugt schon einiges von Wolfgang’s Humor zwischen den Strichen und Punkten des Mottos hervor. Es gibt kaum ein Thema, zu dem Wolfgang Max nicht eine mit seinem feinsinnigen Humor vorgetragene Andekdote kennt. Wie bei seinem Leib- und Magenturnier Rock Meets Chess die Beleuchtung ausfiel. Wie er den Leiter des Schiedsrichterkurses zum Thema Sommerzeit bei Schachuhren befragte. Usw., usw., usw… Längere Gespräche, insbesondere Telefonate, mit Wolfgang Max haben meistens Nebenwirkungen, lang anhaltenden Kater der Muskeln, die beim Schmunzeln und Lachen mitwirken.

Mit über 40 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit und, wie wir anhand der Antworten auf unsere Fragen sehen werden, zahlloser anderer Interessen ist Wolfgang Max dem Schachsport seit der Jugend immer treu geblieben. Als Dauergrenzgänger zwischen dem Allgäu und Unterfranken profitierten beide Verbände von seinen vielen guten Ideen, seinem hohem Engagement und seiner empathischen, humorvollen Art. All das würdigte der USV in 2024 mit der Ehrennadel in Silber. Aber auch am Schachbrett findet man Wolfgang deutschlandweit bei Turnieren, die zu ihm und zu denen er passt.

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10 Fragen an IM Fabian Englert

Fabian Englert und das königliche Spiel

(Bildquelle: Fabian Englert)

 

Bereits seit 1998 ist Fabian im Unterfränkischen Schachverband gemeldet. Zunächst, in den Anfängen, für den TV Großostheim am Start, fand er  2004 seine Heimat beim SK Klingenberg. Ziemlich genau so lang verbindet mich eine langfristige Freundschaft mit ihm. Daher hätte ich viele Anekdoten zu erzählen, werde mich aber auf einige wenige, ganz besondere Erinnerungen beschränken.

Schon bevor Fabian nach Klingenberg kam, hatte ich ihn bei der Unterfränkischen Jugend-Einzelmeisterschaft wahrgenommen. Ich weiß gar nicht mehr, ob er damals zwei oder sogar vier Altersklassen weiter oben gespielt hat – jedenfalls dachte ich am ersten Tag für mich: „Was macht der kleine Zwockel hier in der Altersklasse?!“… bis ich dann jeden Tag kurz an seinem Brett stand, um mich an der schon damals ausgeprägten, strategischen Tiefe seines Spiels zu erfreuen. Zu der Zeit hatte ich – soweit ich mich erinnere – noch ein paar Wertungspünktchen mehr, aber es war direkt klar, dass dies nicht lange so bleiben wird.

Im Verein selbst sorgte Fabian durch seine freundliche und offene Art damals wie heute für eine motivierende Umgebung und bringt sein Wissen auch gerne den Vereinskollegen näher. Seine Theoriekenntnisse sind (für mich) erschreckend groß: Walter Strobel (früherer Bundesliga-Spieler) zeigte eine neue Idee in einer Nebenvariante. Fabian half im 16. (?!) Zug weiter mit den Worten: „Ich meine, das kann dann so und so weitergehen – aber bin mir unsicher, da die Eröffnung nicht zu meinem Repertoire gehört.“ So habe ich diesen „Schock-Moment“ bleibend im Gedächtnis – aber selbiges lässt bei mir schon nach.

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