Unterfränkischer Schachverband e.V.
Bezirksverband des Bayerischen Schachbundes im Deutschen Schachbund e.V.
und Bayerischen Landessportverband

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Verleihung des Raymund-Schmitt-Ehrenamtspreises an Dr. Harald Bittner

Gruppenbild nach der Ehrung. Von links nach rechts stellvertretender BLSV Bezirksvorsitzender Karl-Heinz Hübner, BLSV Präsident Jörg Ammon, stellvertretende BLSV Bezirksvorsitzende Alexandra Krohnen, Dr. Harald Bittner, Laudator Dr. Markus Veldkamp, stellvertretende Landrätin des Landkreises Main-Spessart Pamela Nembach, Bezirkstagsvizepräsident Thomas Schiebel und BLSV Bezirksvorsitzender Klaus Greier. Bildquelle: BLSV Geschäftsstelle Unterfranken / Tanja Donslund.

Am Samstag, den 12. Juli 2025 fand der diesjährige BLSV Ehrenamtstag in Gemünden am Main statt. Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr unser langjähriger Bezirksvorsitzender Dr. Harald Bittner für sein Jahrzente überspannendes, ehrenamtliches Engagement mit dem Raymund-Schmitt-Ehrenamtspreis im Bezirk Unterfranken ausgezeichnet wurde.

Hier Auszüge aus der Laudatio:

Eine Karriere im Dienst des Schachsports

Seit über 50 Jahren widmet Dr. Harald Bittner dem Schachsport viel von seiner Freizeit. Zunächst als begeisterter Schachspieler mit einer aktuellen ELO von 2041. Zu seinen bemerkenswerten Leistungen zählen die mehrfache Teilnahme an den Unterfränkischen Einzelmeisterschaften in der Meisterklasse 1, gespielt zuletzt 2001 in Maßbach. Ferner gewann er den Unterfränkischen Dähne Pokal 2014 und erhielt die goldene Meisternadel.

Darüber hinaus engagierte er sich auch ehrenamtlich als Funktionär im Verein SK 1933 Bad Neustadt und im Unterfränkischen Schachverband. Alle seine Stationen aufzuzählen, ist im Rahmen dieser Laudatio kaum möglich. Zeitgenossen berichten, dass er im Jahr 1973 die Jugendleitung und die Pressearbeit in seiner schachlichen Heimat SK Bad Neustadt übernommen hat. Ebenfalls nur mündlich überliefert sind seine Tätigkeiten ab 1975 als Kreisspielleiter in Unterfranken-Ost sowie ab 1980 als Vereinsvorstand, Spielleiter und stellvertretender Vorsitzender im Verein. Der erste Eintrag in seiner Funktionärshistorie ist allerdings erst aus dem Jahr 1988 als Turnierleiter bei seinem Verein. Ein Amt, das er auch 2025 noch intensiv ausübt. 1986-1996 erweiterte er seine Tätigkeiten als Vorsitzender des Vereins-Schiedsgerichtes. Von 1998 bis 2022 übernahm er zusätzlich die Funktion des 2. Vorsitzenden in Neustadt und wurde 2022 zum Ehrenvorsitzenden seines Vereins ernannt.

Mehr als nur Schach

Das alles sollte einen verheirateten und im Berufsleben stehenden Physiker (IT-Branche, selbständig) doch wirklich ausfüllen, möchte man denken. Weit gefehlt! Zum Glück für den Schachsport in Unterfranken erweiterte er sein Tätigkeitsfeld und brachte seine Erfahrungen als Schachspieler und im Spielbetrieb von 2004-2010 als Breitensportreferent in Unterfranken und bis 2012 sogar für den Bayerischen Schachbund ein. Für einen so engagierten Schachfreund war der weitere Weg vorbestimmt, 2005 wurde er zum Vizepräsidenten gewählt und 2012 zum 1. Vorsitzenden Unterfranken. Ein Amt, das er 12 Jahre bis 2024 sehr aktiv gestaltete.

Der Schiedsrichter und Ausbilder

Harald hat sich nie darauf zurückgezogen, nur Funktionärstätigkeiten auszuüben. Er startete 2015 eine weitere, sehr aktive und erfolgreiche Karriere als Schach-Schiedsrichter mit den Meilensteinen Nationaler Schiedsrichter ab 2015 und FIDE Schiedsrichter ab 2016. Als einer der erfahrensten Schiedsrichter, die wir in Unterfranken haben, verantwortet er seit vielen Jahren die Schiedsrichterausbildung und ist seit 2024 offiziell Schiedsrichter Obmann des Unterfränkischen Schachverbands e.V. Er ist Fach-Übungsleiter seit 1983 und erwarb 2012 die B-Trainer-Lizenz. Auch hier ist er in der Trainer-Ausbildung aktiv.

Ein Leben voller Auszeichnungen und Engagement

Seit der Geburt seines ersten Enkelkinds lässt Harald es etwas ruhiger angehen, ist dem Schachsport aber unverändert mit großer Energie verbunden und unterstützt die nachrückende Funktionärsgeneration nach besten Kräften. Harald Bittner hat für sein jahrzehntelanges Engagement im Schachsport mittlerweile hohe Ehrungen des Unterfränkischen Schachverbands und des BLSV erhalten und ist Vorbild und Ansporn für alle, die ihn kennen.

Die 10 Fragen und das Geheimnis der 42

Vor Corona gab es in Unterfranken eine kleine redaktionelle Reihe mit dem Titel „10 Fragen an…“. Prominente Opfer waren hier Wolfgang Kassubek, Klaus Klundt, Steffen Klug, Reiner Köhler, und auch Harald Bittner konnte irgendwann dem Mikrofon nicht mehr entkommen. Er präsentiert sich fotographisch in einem schwarzen T-Shirt, bedruckt mit „The answer“ und einer sehr auffälligen 42 mittig auf der Brust. Der geneigte Leser ahnt vielleicht, aus welchem Meilenstein der Science-Fiction (SF) Literatur dieses Zitat stammt. Und so lernen wir in der Antwort auf diese 10 Fragen nicht nur Haralds Vorlieben für bissige SF Romane kennen, aus denen dieses Zitat stammt, sondern auch, dass er seinen erlernten Beruf als Physiker in späten Berufsjahren genutzt hat, um in der Erwachsenenbildung im Rhön-Klinikum Bad Neustadt tätig zu sein. Die dort erlernte Methodik setzt er auch heute noch in den Schiedsrichterkursen und C-Trainerkursen ein.

Ein Schlusswort der Dankbarkeit

Ich schließe diese Laudatio mit Frage 6 aus dem Interview: „Dein Lebensmotto?“ Antwort „Wenn man sucht, findet man einen Weg“. Das gilt für Schach natürlich ebenso wie für Funktionärstätigkeiten und das Privatleben. Und wir alle sind dankbar und danken Dir Harald dafür, dass Du in den unzähligen Jahren im Ehrenamt für uns die Wege gefunden hast, ohne die der Schachsport in Bayern nicht das wäre, was er heute ist.

Der vollständige Bericht von der Veranstaltung ist auf der Seite des BSLV zu finden: Bericht BLSV

Text: MVE ; Bildquelle BLSV Geschäftsstelle Unterfranken / Tanja Donslund.