Unterfränkischer Schachverband e.V.
Bezirksverband des Bayerischen Schachbundes im Deutschen Schachbund e.V.
und Bayerischen Landessportverband

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UEM Schlagschatten #10 – Müller vor, noch ein Tor!

Man möchte ihm zurufen: Müller vor, noch ein Tor!

Aber das braucht’s gar nicht. Er ist relativ zum Alter ohnehin der beste Spieler bei den Unterfränkischen. Das kann jeder leicht verifizieren, wenn er sich dereinst mit 79 Jahren und 6,5 Punkten aus neun Runden als Vizemeister der Meisterklasse II qualifizieren sollte.
Lutz, dieses Phänomen ist im kommenden Jahr als 80jähriger in der MI startberechtigt!!! Der geistige Jungbrunnen hat es den jungen Kollegen wieder einmal gezeigt. Und dies mit sechs Siegen! Tusch!

In der MII hat es schon wieder gemüllert, LUTZ XXXL

So etwas gibt es nur im Schach!
Was hier passiert ist, kann man nur mit einem Vergleich veranschaulichen. Man stelle sich das beim Tennis oder Fußball vor. Ein Achtzigjähriger huscht federleicht über das Feld, tanzt seine jungen Gegner aus, und spielt sich bis ins Finale, wo er knapp Zweiter wird.
Wenn man seinen Partieanalysen kurz nach der Partie lauscht, muss man ebenfalls sehr achtsam sein, um seinen ausladenden Gestikulierungen, die wie Figuren über ein imaginäres Brett zu fliegen scheinen, folgen zu können. Lutzens Fitnessgeheimnis für lange Partien und Doppelrunden besteht aus einer oder zwei Tafeln Schokolade, einem Tetra Pak Milch (Müller-Milch?) und Pumpernickel – Roggenvollkornbrot. Mehr Energie geht nicht!
In Runde 7 hatte es schließlich Jonathan Simon mit dem fitten Altmeister zu tun.
Vor dem 67. Zug stand er vor der schweren Wahl, wo er seinen König hinbeordern sollte:

Allein 67.-Kg7 hätte hier das Remis gerettet. Nach dem falschen 67.-Ke7 hätte Lutz Müller die Partie bereits zügig mit einem unerwarteten Königszug und Mattnetz beenden können (68.Kg6! nebst 69.Te8#)
Er ließ dem Mömbriser mit 68.Th6 Lb4 69.Te6+ noch etwas Zeit, und streute einen Fehler ein, bevor Letzterem mit 72.-Lb4-a3? (anstelle 72.-Te7!) der finale Fehler passierte und nach 73.d6! +- die Lichter völlig ausgingen.

Der mit 73.d6 vom Geschehen abgesperrte Läufer versuchte noch über b2 ins Geschehen einzugreifen, aber Lutz hatte den Siegesweg mit 74.Te6-e8+ …

…74.-Kg7 75.Te7+ Txe7 …

…und 76. dxe7 Tooooor !!! – schon längst im Blick:

Die Sieger der MII auf dem Treppchen. Silberlutz glänzt mit seinem Pokal um die Wette

KL

Quellen: