Unterfränkischer Schachverband e.V.
Bezirksverband des Bayerischen Schachbundes im Deutschen Schachbund e.V.
und Bayerischen Landessportverband

MENU

So sehen Sieger aus

Nach zwei Jahren ohne Turnier konnte die 71. unterfränkische Meisterschaft in der Main-Tauber-Halle vom USV zusammen mit dem SC Wertheim ausgetragen werden.
Trotz der Kurzfristigkeit der Organisation gelang es, ein Turnier auf die Beine zu stellen, das unser 2. Vorsitzender Jürgen Müller „wunderschön“ nannte.
Erfreulich ist auch — angesichts der etwas widrigen Umstände —  die Teilnehmerzahl von 52 Schachfreunden, wodurch das Vom Vorstand angestrebte Ziel von 50 Teilnehmern sogar leicht überschritten wurde. Hier sind insbesondere unsere neuen schachlichen Unterfranken aus der Ukraine hervorzuheben, die das Turnier beträchtlich bereicherten.

IM Fabian Englert (SK Klingenberg) vermochte es, trotz verstärkter Konkurrenz seinen Titel mit einem überragenden Ergebnis von 8.5/9 zu verteidigen und ihn zum dritten Mal zu erlingen.
Dabei hatte er Hilfe durch Schachfreund Markus Markert (Bad Neustadt), der gegen die vorher mit Englert punktgleiche WGM Olga Babiy (SC Bad Königshofen) einen halben Punkt holen konnte.
Allerdings waren dieses zusammen mit dem gegen Englert die einzigen Remisen, die sie abgab und so darf sie zusammen mit dem Drittplatzierten Andre Nicolas Heidel (SC Aschaffenburg) Unterfranken bei den nächsten bayerischen Meisterschaften vertreten.

Die M2 dominierte dieses Jahr der junge Ludwig Roth (Spvgg Stetten), der mit 7.5/9 die Konkurrenz auf Abstand hielt. Die punktgleichen Zweit- und Drittplatzierten Dirk Schellenberger (SC Aschaffenburg) und Can Ersöz (SV Würzburg 1865) kamen ganze 1.5 Punkte hinter ihm ins Ziel. Keinen Pokal, aber dafür das Recht, künftig an der M1 teilzunehmen erhielt Markus Rauth (SV Germania Erlenbach) als Vierter.

Das Aufstiegsturnier gewann Veteran Horst Steeger (SC Sulzbach) mit 7/9; Fred Englert (SK Klingenberg) und Martin Herberich (TV Faulbach) sicherten sich einen halben Punkt dahinter Plätze zwei und drei. Ebenfalls über den Aufstieg in die M2 freuen kann sich Ekkehard Weineck (SV Würzburg 1865), der mit 5.5/9 zwar dieselbe Punktanzahl erreichte wie Hajro Cekovic vom heimischen SC Wertheim, aber etwas mehr Buchholzpunkte aufweist.

Arthur Friesen

UEM Streiflichter (#5) – Anakondaschach

Die aktuelle New-In-Chess Ausgabe 2022#2 betitelt die Partie von Magnus Carlsen gegen Mamedyarov als „Absurdly well“. Dieser Ausdruck kam mir spontan beim Betrachten des Schauspiels aus Runde sechs in den Sinn, als ich sah, wie sägezahngleich IM Fabian Englert die Stellung seines bärenstarken Gegenübers Nicolas Heidel in minimal invasive rohe Brettscheibchen filetierte. Letzterer gab dem Schreiber draußen an der frischen Luft, noch unter dem erstickenden Eindruck des Spiels wieder, dass sich dies wie Anakondaschach angefühlt hat. Wohlgemerkt aus der Sichtweise der Beute.

Hochkonzentriert: IM Fabian Englert (Foto K. Link )

Ein Rekord für die Ewigkeit, so scheinen die 17,5 Punkte aus 18 in der Meisterklasse I, die Fabian nun auf sein Konto gespielt hat. Mit seinem dritten Titel nach 2015, 2019 und 2022 schickt er sich an, weitere Auszeichnungen in der Hall of Fame der Meister von Unterfranken hinzuzufügen, um auch dort Rekorde einzufahren. (mehr …)

UEM Streiflichter (#4) – Das Zünglein an der Waage

Nachdem mehrere Versuche scheiterten, war es Markus Markert, Vorstand beim SK Bad Neustadt vorbehalten, der führenden Großmeisterin Babiy ein Bein zu stellen. Er überraschte die versammelte Schachgemeinde mit seinem Remis in Runde 8.

Markus Markert, wGM wehrhafter Standhalter und eloquentes Bad Neustädter Zünglein (Foto K. L. )

Als Zünglein an der Waage entschied er so den Meistertitelkampf mit, und IM Fabian Englert konnte, bis dato Kopf an Kopf, an der Ukrainerin kurz vor Zielschluss punktemäßig vorbeiziehen. (mehr …)

UEM Streiflichter (#3) – Das Salz in der Schachsuppe

Viele Geschichten und Partiefragmente bei den Unterfränkischen Meisterschaften bleiben im Verborgenen. Doch gerade diese Anekdoten gehören ans Licht und machen das Salz – nicht nur in der Schachsuppe – aus.

Salz in die Wunden wurde bei folgendem Schachfreund gestreut. Aber sie verheilen sicherlich bereits wieder – Dafür ist das Hobby einfach viel zu schön. Und die späteren Siege sind ein willkommenes Trostpflaster 😉.

Gleich in Runde eins musste der Meister von Unterfranken 2017, Florian Amtmann von der SpVgg Stetten Energiezoll entrichten.

(mehr …)

UEM Streiflichter (#2) – Der Dunking King

Souverän mit 7 ½ Zählern und 1 ½ Punkten Vorsprung dominierte Ludwig Roth von der SpVgg Stetten die Meisterklasse II. In seinem zweiten sportlichen Leben ist der groß gewachsene Athlet ein Dunking König, vormals bei der Würzburger Basketball Akademie, mittlerweile bei seinem Heimatverein Arnstein.

Ludwig Roth berechnet die Gewinnvarianten vor seinem geistigen Auge (Foto K. Link)

Dass Ludwig grandiose slam dunks auch im Schach versenken kann, zeigte er mit einer Glanzpartie auf wunderbare Weise in Runde 9. (mehr …)